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Faltenbehandlung im Gesicht

Verschiedene Möglichkeiten der Faltenbehandlung im Gesicht

Zur Behandlung von Falten im Gesicht, sowie am ganzen Körper, gibt es abhängig vom Ausmaß der Faltenbildung verschiedene Vorgehensweisen, die den jeweiligen Bedürfnissen entsprechend ausgewählt werden sollen. Durch chirurgische Eingriffe wie das Face-Lifting können ausgeprägte Fälle behandelt werden. Des Weiteren können die Falten der Gesichtshaut durch das Abschleifen, Lasern oder Spannen der Haut mittels speziellen Fadenmaterialien wie beim Fadenlifting behoben werden. Mit Eigengewebe  wie z.B. bei der Eigenfetttransplantation oder durch die Gewebsverlagerung aus deUmgebung können Falten oder narbige Einziehungen unterpolstert werden.

Bei der s.g. Injektionstherapie kann der Arzt verschiedene Wirkstoffe einspritzen, um die betreffenden Hautfurchen anzuheben. Diese Präparate werden Gewebefiller genannt und haben in den letzten Dekaden einen technologischen Sprung durch die ständige Weiterentwickelung erlebt. Somit wurde der Vielfalt der Wirkstoffe sowie deren Anwendungsgebiete erweitert. 

Die Injektion des Wirkstoffs Botulinumtoxin hingegen erfolgt nicht in die Hautfalte, um diese zu glätten, sondern lähmt lediglich die für die Faltenbildung verantwortlichen Muskeln und glättet daher die Falten indirekt und nur vorübergehend.  

Welche Gewebefiller kommen in Frage?

 Je nach Beschaffenheit und Bedürfnissen der Haut wie die Tiefe und die Lagder Narben oder Falten, können die unterschiedlichen Verfahren einzeln oder in Kombination eingesetzt werdenEs handelt sich um verschiedene Materialien mit unterschiedlicher Wirkung, Wirkungsdauer und Vertglichkeit. Nach entsprechender Konsultation bei ihrem Plastischen Chirurgen können folgende gängige Substanzen und Methoden der Gewebeunterfüllung in Frage kommen.

  • Kollagenfiller
  • Hyaluronsäure
  • Kombinationspräparate auf Kollagen, Hyaluronsäure- oder Wasserbasis
  • Eigenfett – Lipofilling
  • Eigenplasma sog. plättchenreiches Plasma (Platelet-rich Plasma) auch PRP Therapie oder Vampir Lifting genannt.
  • CalciumHydroxylapatit (CaHa)
  • Poly-L-Milchsäure

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Abb. Fillertherapie zur Auffüllung der Lippe

Anwendung von autologen (körpereigenen) Substanzen

Körpereigenes Gewebe ist gut verträglich. Bei großflächigen Fillerbehandlungen wird am häufigsteFettgewebe verwendet, das vorher z B. vom Bauch oder von der Knieinnenseite abgesaugt wurde. Binde– oder Narbengewebe eignen sich ebenfalls als FüllmaterialAuch plättchenreiches Blutplasma, das zuvor aus patienteneigenem Armvenenblut hergestellt wurde, kann zur Gewebestrukturierung und Hautverjüngung (Gesicht, Hals, Handrücken. Dekollete etc.) sowie zur Anregung des Haarwachstums eingespritzt werden

Kollagen oder hyaluronsäurehaltige Produkte werden hingegen in vielen Fällen von tierischem Gewebe hergestellt. 

Naturidentische Substanzen

Dies sind meist Hyaluronsäure , Calcium-Hydroxylapatit und verschiedene Poly-I-MilchsäureProdukte, die im Labor identisch zum natürlichen Stoff nachgebaut werden. 

Künstliche Substanzen

Diese können z.B. mikroverkapselte Kunststoffkügelchen sein, die vom Körper nur langsam abgebaut werden. Ihre Wirkung hält meist mehrere Jahre anNatürliche und naturidentische Substanzen werden meist im Laufe mehrerer Monate bis zu 2 jahren vom Körper abgebaut, manchmal aber schon nach wenigen Wochen. Insbesondere die künstlichen Substanzen veranlassen den Körper, neues körpereigenes Kollagen zu bilden. Damit erhöht sich die Chance für ein gutes Langzeitergebniss. Substanzen, die vom Körper abgebaut werden, entfalten zwar nur eine zeitlich begrenzte Wirkung, haben dafür längerfristig keine schädliche Wirkung. Sie können aber wie alle in den Körper verabreichten Wirkstoff eine allergische Reaktion verursachen. Bei den künstlichen Substanzen hält der Fülleffekt oft wesentlich länger an. Sie können allerdings, insbesondere wenn sie injiziert wurden, nur schwer wieder entfernt werden.

Sind Vorbereitungen notwendig?

Kollagen bzw. kollagenhaltige Kombinationspräparate können allergische Reaktionen auslösen. Deshalb führt der Arzt etwa 4 Wochen vor der ersten  Behandlung Kollagen einen Test durch, indem er eine geringe Menge Kollagen in die Unterarmhaut einspritzt. So muss der Patient während der nächsten vier Wochen jede Hautveränderung an der Einstichstelle genau bebachten. Die gewissenhafte Mitarbeit des Patienten ist die Voraussetzung, dass spätere Komplikationen durch Überempfindlichkeitsreaktionen vermieden werden können

Kurz nach der Einspritzung der Testmenge kann sich eine kleine, geschwollene Rötung an der Einstichstelle (ähnlich einem Mückenstich) zeigen, die eventuell bei Druck leicht schmerzt. Dies ist eine normale Reaktion auf das flüssige Kollagen und kein Grund zur Besorgnis. 

Wenden Sie sich bitte sofort an Ihren Arzt, wenn

  • sich die Rötung, der Druckschmerz oder die Schwellung verschlimmert, 
  • Sie andere Hautveränderungen bemerken (z.B. Ausschlag), 
  • Sie einen länger andauernden juckreiz verspüren oder
  • Fieber, Atemprobleme, Schwellung der Gelenke oder 
  • sonstige Störungen Ihres Allgemeinbefindens (z.B. grippeartige Beschwerden) auftreten.

Sollte bei Ihnen plättchenreiches Plasma zur Gewebeunterspritzung eingesetzt werden, wird zunächst aus Ihrer Armvene etwas Blut entnommen. Mit einem speziellen Verfahren zur Abtrennung der roten Blutkörperchen (Zentrifugation) wird das Blut nun weiter aufbereitet. Das zurückbleibende, dickflüssige Blutplasma wird direkt zum Einspritzen verwendet

Bei Hyaluronsäure , Poly-L-Milchsäure , Calcium-Hydroxylapatit, Eigenfett und auch bei Botulinumtoxin sind keine spezifischen Vorbereitungen erforderlich.

Kostenübernahme

In der Regel übernimmt die Krankenkasse die Kosten dieser Behandlungen und eventueller behandlungsbedürftiger Komplikationen nicht. Es empfiehlt sich daher in jedem Fall, die Kostenfragen im Vorfeld mit Ihrem Arzt und der Krankenkasse zu klären. Ferner sollte der Abschluss einer Folgekostenversicherung in Betracht gezogen werden 

Wie wird die Fillerbehandlung durchgeführt?

Vor der Behandlung mit Kollagen, Hyaluronsäure, kollagen- oder hyaluronsäurehaltige Kombinationspräparate soll der Patient das Gesicht vor dem Eingriff wie gewohnt reinigen und sollte auf Make-up verzichten. Der Arzt sticht nach der Desinfektion mit einer kleinen Nadel in den betreffenden Hautbereich und spritzt das Kollagen oder die Hyaluronsäure ein. Eine örtliche Betäubung ist in der Regel nicht erforderlich, da die Injektion in der Regel kaum Schmerzen bereitet. Bei empfindlichen Patienten oder bei Bedarf während der Behandlung kann der Schmerz durch Schmerzsalben oder Eiskühlung gelindert werden. Direkt im Anschluss wölbt sich die Haut etwas nach oben; diese Erhebung verschwindet von selbst wiederMöglicherweise tritt an der Einstichstelle eine kleine, geschwollene druckempfindliche Rötung auf. Innerhalb eines Tages bildet sich diese meist zurück. An den Lippen bleibt die Schwellung unter Umständen etwas länger bestehenMehrere Einspritzungen können notwendig sein, bis ein zufriedensteIlendes, längerfristiges Resultat erreicht wird.

Wie schmerzhaft ist die Behandlung?

Das Unterspritzen mit bestimmten Substanzen, z.B. Hydrogeis oder Calcium-Hydroxylapatit ist leicht schmerzhaftDeshalb ist hier eine örtliche Betäubung vor der Injektion zu empfehlen. 

Die Eigenfettbehandlung kann in der Regel in Lokalanästhesie mit Dämmerschlaf (Sedierung) durchgeführt werden. Bei größeren Behandlungsarealen, wie das gesamte Gesicht oder Bauch, wird eine Vollnarkose nötig sein, über deren Verfahren und Risiken der Patient dann gesondert vom Anästhesisten aufgeklärt wird.

Das Fettgewebe wird schonend mit speziellen Kanülen abgesaugt. Hierfür eignen sich meist der Bauch, Hüfte, Oberschenkel oder Knie. In den ersten Stunden nach der Behandlung kann mit Kältekissen gekühlt werden, um eine mögliche Schwellung zu reduzieren. Die Fäden werden im Gesicht nach 3-5 Tagen, an anderen Körperbereichen in der Regel nach 7-10 Tagen entfernt

Behandlungsalternativen

Neben den hier beschriebenen Faltenunterspritzungsverfahren besteht auch die Möglichkeit der Faltenbehandlung durch Injektion von Botulinumtoxin , mit spezifischen Vorteilen, aber auch Nachteilen und Risiken. Im Auflklärungsgespräch können diese Aspekte eingehend mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.

Ist mit Komplikationen zu rechnen?

Trotz aller Sorgfalt kann es u.U. auch zu  lebensbedrohlichen Komplikationen kommen, die weitere Behandlungsmaßnahmen oder sogar Operationen erfordern. Die Häufigkeitsangaben sind eine allgemeine Einschätzung und sollen helfen, die Risiken untereinander zu gewichten. Sie entsprechen nicht den Definitionen für Nebenwirkungen in den Beipackzetteln von Medikamenten. Vorerkrankungen und individuelle Besonderheiten können die Häufigkeiten von Komplikationen wesentlich beeinflussen.

Für alle genannten Therapieformen

  • Blutungen bei oder nach dem Eingriff; sie können zusichtbaren Blutergüssen führen, die erst langsam verschwinden.
  • Verletzung von benachbarten Nerven oder Blutgefäßen; Funktionsbeeinträchtigungen von Nerven (Missempfindungen, Gefühlsstörungen) sind meistens nur vorübergehend und bessern sich von selbst.
  • In seltenen Fällen können Infektionen an der Einstichstelle (z.B. Spritzenabszesse), Eiterungen oder Abszesse sich dann bilden und die Heilung verzögern.