gtag('config', 'UA-128959516-1');

Wundermittel Spermidin hilft bei Brandwunden

Heilung der großflächigen Brandwunden ist eine große Herausforderung für den Körper

Bei einer Brandverletzung kann das Ausmaß der Gewebeschädigung in den Folgetagen größer werden, als man es unmittelbar nach der Verletzung eingeschätzt hat. Das Fortschreiten der Verletzungsfolgen kann unter Umständen sogar von den Ärzten in den Notfallaufnahmen nicht immer richtig eingeschätzt werden. Dieses Phänomen, welches bis zu drei Tage nach der Hitzeeinwirkung dauern kann, wird in den Fachkreisen „Nachtiefen“ oder „Nachbrennen“ genannt. Verantwortlich für das Fortschreiten der Verletzungsfolgen sind die denaturierten Proteine, Mikrothromben  in den Gefäßen um das primär exponierte Areal. Durch das langsame Absterben von umliegendem Gewebe können es in der Folge abhängig vom Dauer und Stärke der Hitze und Größe der betroffenen Körperoberfläche intensivmedizinische und operative Maßnahmen wie Hauttransplantationen vonnöten sein.

Spermidin gewonnen aus der Samenflüssigkeit

 

Spermidin kommt auch in Lebensmitteln vor

Spermidin, eine natürliche Substanz, die in der Samenflüssigkeit, aber auch in manchen Lebensmitteln vorkommt, kann das Leben verlängern und die Herz-Kreislaufgesundheit verbessern. Sicher bei Mäusen und Ratten, laut Forschern wahrscheinlich auch beim Menschen.

Einige Lebensmittel  und deren Spermidingehalt:

Weizenkeime 243 mg/kgSojabohnen, getrocknet 207 mg/kgCheddarkäse 199 mg/kg,  Pilze 89 mg/kg, Reiskleie 50 mg/kg,  Hühnerleber 48 mg/kg,  Erbsen 46 mg/kg,  Mango 30 mg/kg,  Kichererbsen 29 mg/kg, Blumenkohl gekocht 25 mg/kg,  Brokkoli gekocht 25 mg/kg

Jahrzehntelange falsche Ernährung, Bewegungsmangel und Bluthochdruck können dem Herzen massiv schaden und machen Menschen im Alter zunehmend anfälliger für Erkrankungen der „Pumpe“ und der Blutgefäße. Und nachdem die Menschen immer älter werden, steigt auch die Zahl der Herzerkrankungen – selbst bei jenen, die gesund gelebt haben. Man weiß allerdings noch zu wenig über die grundlegenden Mechanismen der fortschreitenden Verschlechterung alternder Herzen, um diese zu behandeln oder zu verhindern, wie Frank Madeo vom Institut für Molekulare Biowissenschaften an der Uni Graz gegenüber der APA erklärt.

Laut Madeo ist die sogenannte Autophagie einer der wichtigsten Prozesse im menschlichen Körper, um auch Herzzellen gesund und leistungsfähig zu halten. In diesem Prozess des „sich selbst Fressen“ bauen die Körperzellen eigene fehlerhafte Bestandteile ab. Sie verwerten diese vor allem in Hungerperioden, um neue Bausteine zu generieren und nutzen diese zugleich zur Energiegewinnung. Ohne Autophagie würde sich der zelluläre Müll in der Zelle ablagern und über kurz oder lang die reibungslose Funktion der Zelle hindern.

Wundermittel Spermidin

Wie Madeo und Tobias Eisenberg schon 2009 herausgefunden haben, kann jenseits von Hungerperioden die körpereigene Substanz Spermidin diesen zellulären Reinigungsprozess ankurbeln. In Labortests haben die Grazer Forscher gesehen, dass die Gabe von Spermidin die Lebensdauer in einfachen Organismen wie Hefe, Fruchtfliegen und Fadenwürmern verlängert. Das Polyamin kommt in hohen Konzentrationen in der männlichen Samenflüssigkeit, aber auch in bestimmten Lebensmitteln vor – etwa in Weizenkeimen, Sojabohnen, Erbsen, manchen Käsesorten, Pilzen und Nüssen. Ursprünglich war es für seine Funktion beim Zellwachstum bekannt.

In seiner aktuellen Arbeit hat das Team aus Forschern der Universität Graz und Med-Uni Graz gemeinsam mit internationalen Kollegen aus u.a. Deutschland, Frankreich und den USA herausgefunden, dass die mittlere Lebensdauer von Mäusen durch im Trinkwasser verabreichtes Spermidin verlängert wird. Es zeigte sich vor allem, dass Spermidin die Herzfunktion bei älteren Mäusen verbessert. Das deute darauf hin, dass eine Verzögerung in der Alterung des Herzens zur Erhöhung der Lebensdauer beiträgt, schließen die Wissenschaftler.

Spermidin-Gabe könnte für Menschen vorteilhaft sein

Mäuse, mit einem genetischen Defekt zur Autophagie in Herzzellen hatten keinen Profit durch die Spermidin-Gabe. Das lässt die Forscher nunmehr vermuten, dass die schützenden Effekte von Spermidin auf der Fähigkeit beruhen, Autophagie zu aktivieren.

Auch bei Ratten, die aufgrund einer salzreichen Diät erhöhten Blutdruck aufwiesen, war die Substanz wirksam, wie der Grazer Erstautor Eisenberg zusammenfasst: Zusätzliches Spermidin führte zur Senkung ihres Blutdrucks und zu einer Verbesserung ihrer Herzfunktion. „In Tiermodellen hat Spermidin die Herzelastizität und diastolische Entspannung der linken Herzkammer erhöht, während die Verdickung der Herzwände abnahm. Das bedeutet: Der Herzmuskel kann sich zwischen den Schlägen besser entspannen und sich daher wieder mit mehr Blut füllen“, schilderte Eisenberg.

Ob die Einnahme von Spermidin für den Menschen vorteilhaft sein kann, haben die Forscher zumindest indirekt erhoben. Mittels Fragebogen, in dem rund 800 Probanden in Südtirol angaben, wie oft sie bestimmte Nahrungsmittel aßen, war eine erhöhte Zufuhr von Spermidin mit einem niedrigeren Risiko von Herzinsuffizienz und anderen kardiovaskulären Krankheiten verbunden. Als nächsten Schritt wollen die Forscher in kontrolliert klinischen Studien die schützenden Effekte am Menschen erheben.