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Was ist das ERBB2 / HER2-neu Gen?

Das Her2-neu Gen kodiert ein Mitglied der Rezeptorfamilie der epidermalen Wachstumsfaktoren (EGF) von Tyrosinkinase Rezeptortyp.

Das Her2-neu Gen ist ein Mitglied der Rezeptorfamilie der epidermalen Wachstumsfaktoren (EGF) vom Tyrosinkinase Rezeptortyp. Dieses Protein besitzt keine eigene Ligandenbindungsdomäne und kann daher keine Wachstumsfaktoren direkt binden. Stattdessen bildet es feste Bindungen mit anderen Mitgliedern der ligandengebundenen EGF-Rezeptorfamilie, um Heterodimere zu bilden. Diese Heterodimere stabilisieren die Ligandenbindung und verstärken die Aktivierung von nachgeschalteten Signalwegen, wie zum Beispiel solchen, an denen Mitogen-aktivierte Proteinkinase und Phosphatidylinositol-3-Kinase beteiligt sind. Es wurde über allelische Variationen an den Aminosäurepositionen 654 und 655 von Isoform a (Positionen 624 und 625 von Isoform b) berichtet, wobei das häufigste Allel, Ile654 / Ile655, hier gezeigt ist.

Eine Amplifikation und/oder Überexpression dieses Gens wurde bei zahlreichen Krebsarten, einschließlich Brust- und Eierstocktumoren, festgestellt. Es kommt auch zu alternativem Spleißen, was zu mehreren zusätzlichen Transkriptvarianten führt. Einige dieser Varianten kodieren für unterschiedliche Isoformen, während andere noch nicht vollständig charakterisiert wurden.

Quelle: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/gene/2064

Die Tyrosinkinase ist ein wichtiger Bestandteil mehrerer Zelloberflächenrezeptorkomplexe, der jedoch offenbar einen Coreceptor für die Bindung an Liganden benötigt. Besonders bedeutend ist sie in einem Neuregulin-Rezeptor-Komplex, obwohl Neureguline nicht ausschließlich damit interagieren. GP30 wird als möglicher Ligand für diesen Rezeptor betrachtet. Die Tyrosinkinase reguliert das Wachstum und die Stabilisierung peripherer Mikrotubuli (MTs).

Durch die Aktivierung von ERBB2 wird der MEMO1-RHOA-DIAPH1-Signalweg ausgelöst, wodurch die Phosphorylierung und somit die Hemmung von GSK3B an der Zellmembran stattfindet. Dies verhindert wiederum die Phosphorylierung von APC und CLASP2 und ermöglicht deren Assoziation mit der Zellmembran. Die Verankerung von membrangebundenem APC auf der Zellmembran ermöglicht die Lokalisierung von MACF1, was für das Einfangen und Stabilisieren von Mikrotubuli entscheidend ist.

Die Tyrosinkinase spielt auch eine Rolle bei der Transkriptionsregulation. Sie bindet an die 5′-TCAAATTC-3′-Sequenz im PTGS2/COX-2-Promotor und aktiviert dadurch dessen Transkription. Darüber hinaus ist sie an der Transkriptionsaktivierung von CDKN1A beteiligt, wobei die Funktion STAT3 und SRC einschließt. Ferner ist sie an der Transkription von rRNA-Genen durch RNA Pol I beteiligt und fördert dadurch die Proteinsynthese und das Zellwachstum.

Quelle: https://www.uniprot.org/uniprot/P04626 

Zytogenetische Position:

17q12, der lange (q) Arm von Chromosom 17 an Position 12

Molekulare Position:

Basenpaare 39.688.084 bis 39.728.662 auf Chromosom 17 (Homo sapiens Updated Annotation Release 109.20200228, GRCh38.p13) (NCBI)

Lokalisation vom Gen auf dem Chromosom
Lokalisation vom Her2-neu Gen auf dem Chromosom

Krankheiten, welche mit dem ERBB2/Her2-neu Gen in Verbindung stehen

Mammakarzinom:  Wenn im Brustkrebsgewebe sehr hohe Mengen von HER2 nachgewiesen werden (IHC 3+ oder IHC 2+ ISH+ oder ISH+), werden solche Patientinnen als HER2-positiv bezeichnet. Von HER2-neu positiven ­Patientinnen weiß man, dass sie im Vergleich an einer aggressiveren Form von Brustkrebs leiden und deshalb ­eine ungünstige Prognose haben. Laut Literatur sind etwa 20% der Patientinnen mit Brustkrebs HER2-positiv. HER2-positiv ­bedeutet aber auch, dass diese Patientinnen von einer zielgerichteten und effektiven Therapie gegen diese Zellen profitieren ­können.

Eierstockkrebs (OC): Der Begriff Eierstockkrebs definiert Malignome, die aus Eierstockgewebe stammen. Obwohl viele histologische Arten von Ovarialtumoren beschrieben wurden, ist das epitheliale Ovarialkarzinom die häufigste Form. Eierstockkrebs ist oft asymptomatisch und die erkannten Anzeichen und Symptome, selbst bei Erkrankungen im Spätstadium, sind vage. Folglich wird bei den meisten Patienten eine fortgeschrittene Krankheit diagnostiziert.

Magenkrebs (GASC): Eine bösartige Erkrankung, die im Magen beginnt, sich auf die Speiseröhre oder den Dünndarm ausbreiten und sich durch die Magenwand bis zu nahe gelegenen Lymphknoten und Organen erstrecken kann. Es kann auch in andere Körperteile metastasieren. Der Begriff Magenkrebs oder Magenkarzinom bezieht sich auf ein Adenokarzinom des Magens, das vor allem für bösartige Magen-Tumoren verantwortlich ist. Es werden zwei hauptsächliche histologische Typen erkannt, Karzinome vom diffusen Typ und vom intestinalen Typ. Diffuse Tumoren sind schlecht differenzierte infiltrierende Läsionen, die zu einer Verdickung des Magens führen. Im Gegensatz dazu sind Darmtumoren normalerweise exophytisch, oft ulzerierend und mit einer Darmmetaplasie des Magens verbunden, die am häufigsten bei sporadischen Erkrankungen beobachtet wird.

Gliom (GLM): Gliome sind gutartige oder bösartige Neubildungen des Zentralnervensystems, die von Gliazellen stammen. Sie umfassen Astrozytome und Glioblastoma multiforme, die von Astrozyten stammen, Oligodendrogliome, die von Oligodendrozyten stammen, und Ependymome, die von Ependymozyten stammen.

Lungenkrebs (LNCR): Eine häufige Malignität, die das Gewebe der Lunge betrifft. Die häufigste Form von Lungenkrebs ist nicht-kleinzelliger Lungenkrebs (NSCLC), der in drei wichtige histologische Subtypen unterteilt werden kann: Plattenepithelkarzinom, Adenokarzinom und großzelliger Lungenkrebs. NSCLC wird häufig in einem fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert und hat eine schlechte Prognose.

Synonyme für ERBB2

  • CD340
  • HER-2
  • HER-2/neu
  • HER2
  • MLN 19
  • NEU
  • NGL
  • TKR1

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