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Frakturversorgung am Grund- und Mittelglied der Finger

Grund-/Mittelgliedfrakturen der Hand

Man unterscheidet grundsätzlich Frakturen im Schaftbereich und im Bereiche der Gelenke. Im Schaftbereich ist eine Operation nur dann
indiziert, wenn nach Einrichten der Achsen in Leitungsanästhesie durch eine korrekte dynamische „Intrinsic plus“ Verbandanordnung
eine zufriedenstellende Reposition nicht erreicht werden kann. Gelenkfrakturen oder Frakturen die vom Schaft in die Gelenke reichen
sind immer operativ zu behandeln.

Methodik:

Die Reposition erfolgt in Bruchspaltanästhesie. Durch Längszug, Beugung im Grundgelenk und Rotationsbewegungen wird die Fehlstellung behoben. Das Handgelenk wird dabei in einer Streckstellung von 30° gehalten. Der Verband besteht aus einer dorsopalmaren Gips- oder Kunststoffschiene und einem doppelt gelegten, durch eine Naht zweigeteilten, Schlauchverband für den verletzten und den benachbarten Finger, der sogenannten Fingerflinte. Die Grundgelenke werden 70° bis 90° gebeugt. In dieser „Intrinsic plus“ – Stellung ist die Streckaponeurose gespannt und führt so zu einer straffen Schienung der Fraktur. Diese Verbandanordnung wird vier Wochen bis
zur Frakturheilung getragen.

   

Ziel der funktionellen Behandlung von Grundgliedfrakturen ist es knöcherne Heilung und freie Beweglichkeit gleichzeitig und nicht
nacheinander zu erreichen. Die aktiven Bewegungsübungen im Mittel und Endgelenk in einer „Intrinsic plus“ –Verbandanordnung
verhindern Bewegungseinschränkungen sowie nachträgliches Auftreten von Rotations- und Achsenfehlstellungen.
Anhand der Nachuntersuchung zeigte sich, dass bei Schrägfrakturen, Drehfrakturen und Querfrakturen sehr gute Ergebnisse erzielt
werden. Biegungsbrüche müssen mit besonderer Sorgfalt behandelt werden. Ein streckseitig offener Winkel im proximalen Drittel bis
zu 20°, führt zu keiner funktionellen Einschränkung. Insbesondere kann auch eine freie Streckung im PIP und DIP- Gelenk erzielt werden.
Kann eine Fehlstellung über 20° nicht reponiert und retiniert werden, muss ein operatives Verfahren gewählt werden.
Vor allem Frakturen im distalen Schaftdrittel könne durch diese Methode selten reponiert und gehalten werden.

 

              
In Streckstellung kann durch die Nagelebenen die korrekte Rotation der Finger kontrolliert werden.
In Beugung wird die Fehlrotation erst wirklich erkennbar. Nach Reposition dürfen Achsenfehlstellungen im Gipsverband
oder im thermoplastischen Verband über 20° nicht toleriert werden.

 

Reposition der Fraktur unter Längszug.  Falls dies nicht gelingt (mehrere Fragmente) Reposition mit Repositionszangen über die Platte.

 

             

– Spiralfrakturen ohne wesentliche Verkürzung können in der dynamischen Verbandanordnung reponiert und gehalten werden.

–  Spiralfrakturen, die in das Gelenk reichen, müssen unbedingt osteosynthetisch versorgt werden.

 

    

Spiralfrakturen bei denen die Reposition der
Rotationsfehlstellung nicht gelingt weisen
auf eine Interposition im Frakturspalt hin und
müssen offen reponiert und mit einer Osteosynthese versorgt werden.

Intraartikuläre (in den Gelenkspalt reichende) Basisfraktur am Grundglied

                                      

 

Intraartikuläre Frakturen an den Phalangen sind immer operativ zu versorgen. Eine stufenlose Rekonstruktion der Gelenke ist zu fordern. Die Reposition dieser Frakturen erfolgt unter Längszug und Achsenausgleich. Die Gelenkfragmente stellen sich häufig durch die Ligamentotaxis ein oder sind durch offene Manipulation der gelenktragenden Teile durchzuführen. Nach der Reposition, die mit spitzen Klemmen durchgeführt wird, werden die Fragmente temporär mit K-Drähten fixiert und schliesslich eine winkelstabile Gitterplatte oder T-Platte montiert.