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Versorgung der Winterstein, Bennett und Rolando-Frakturen am Daumengrundglied

 

Frakturtyp

Konservative Therapie

Geschlossene Reposition und Osteosynthese

 Offene Reposition und Osteosynthese

Bennett

(+)

++ Drahtosteosynthese

+ Schraubenosteosynthese

+++ Schraubenosteosynthese

++ Drahtosteosynthese

Rolando

(+)

(+) Drahtosteosynthese

+++ (Winkelstabile) Plattenosteosynthese, häufig in Kombination mit einzelnen Schrauben/Drähten

Winterstein

(+)

+ Drahtosteosynthese

+++ (Winkelstabile) Plattenosteosynthese

 

Bei der Winterstein-Fraktur handelt es sich um eine extraartikuläre basisnahe Schrägfraktur des Os metacarpale I.

Anders als bei der Rolando- oder der Bennett-Luxationsfraktur, verlaufen hier die Frakturlinien nicht im artikulierenden Bereich des Os metacarpale 1 (1. Mittelhandknochens).Die Wintersteinfraktur entsteht wie die anderen Mittelhandfrakturen durch die direkte oder indirekte Gewalteinwirkung z.B. bei Sturz auf die Hand und damit axialer Kompression über der Os-metacarpale-Basis.Der Daumen der Patienten ist in leichter Abduktionsstellung vorzufinden. Die Patienten klagen über starke Schmerzen bei Druck, Bewegung und Verschiebung. Das Frakturgebiet ist geschwollen und die Fraktur kann unter Umständen tastbar sein.

 

 

  

Abb. Bei intraartikulären Frakturen ist im Prinzip immer eine CT – Aufnahme notwendig !!!

Abb. Durch den Zug der kurzen Daumenmuskulatur kommt es zu einer Flexionsstellung in der Fraktur.

Bei der klinischen Untersuchung sollte zunächst einmal die Oppositionsbewegung des Daumens geprüft werden (bedingt durch das Daumensattelgelenk kann sich der Daumen den anderen Fingern nähern). Zusätzlich soll auch der Faustschluss überprüft werden.

Wenn der Patient diese beiden Bewegungen nicht ausführen kann, können nach der Inspektion und Palpation die Röntgenaufnahmen durchgeführt werden. So wird die Hand in 2 Ebenen geröngt. Bei Supination der Hand um 30° nach radial hat man eine gute Einsicht in das Daumensattelgelenk. Eine gute laterale Ansicht ist bei 15° Pronation gewährleistet, während der Strahlengang von distal nach proximal geht.

Die konservative Therapie der Winterstein Fraktur erfolgt, wenn die Fraktur nicht oder nur wenig verschoben ist. Sie besteht dann aus einer Gipsschiene, die den Unterarm und den Daumen bis zum Fingernagel für vier bis sechs Wochen in Funktionsstellung ruhiggestellt. Da die Frakturfragmente aber oft – durch den starken Zug der Beugemuskulatur – nach palmar abkippen, ist meist eine Osteosynthese notwendig.

Bei der operativen Therapie der Winterstein Fraktur wird das Operationsgebiet an der Streckseite freigelegt und die Fraktur zuerst genauestens eingerichtet, so dass die ursprüngliche Anatomie des Os metacarpale wiederhergestellt ist. Daraufhin wird der Knochen durch eine übungsstabile aus Titan bestehende Miniplatte (T-Platte) stabilisiert. Eine andere Möglichkeit ist die perkutane Kirschnerdrahtosteosynthese, bei der das Os meatarcaple I durch 2 feine Drähte fixiert wird.

Durch die Tatsache, dass die Behandlung einer Wintersteinfraktur im Gegensatz zu den anderen beiden intraartikulären Mittelhandfrakturen übungsstabil erfolgen kann, bedeutet dies, dass der Daumen für die erste Zeit bewegt, aber nicht belastet werden darf.

Die Kirschnerdrähte dürfen nach vier Wochen entfernt werden.

Zu den Komplikationen zählen Pseudarthrosebildung, Rotationsfehler am Daumen, Verschiebung mit Knick des Metacarpalschaftes, Verkürzung durch den Zug des Musculus abductor pollicis brevis nach radial und dorsal. Sehr selten wurden auch Arthrosen des Daumensattelgelenks beschrieben (Rhizarthrosen), auch wenn dieses Gelenk nicht direkt von der Fraktur betroffen war.

Bennett-Fraktur ist eine intraartikuläre, basisnahe Schrägfraktur im Bereich des Os metacarpale I mit Subluxation im Daumengelenk.

Direkte und indirekte Gewalteinwirkung durch Sturz auf den Daumen. Insbesondere axiale Kräfte, die auf einen leicht flexierten Daumen treffen, sind für diesen Frakturtyp verantwortlich. Hängenbleiben mit dem Daumen beim Sturz ist ein klassisches Beispiel. Hierbei handelt es sich um eine Mittelhandfraktur im Bereich des Daumensattelgelenkes zwischen Os trapezium und Os metacarpale. Typischerweise verweilt das abgesprengte mediale Fragment am Bandansatz, während das Hauptfragment durch Zug der Abduktorsehnen(M. abductor pollicis longus und M. extensor pollicis brevis) nach dorso-radial disloziert.

Symptome: Deutliche Schwellung im Daumensattelgelenk, Druckschmerzhaftigkeit sowie Schmerzen bei der Bewegung; evtl. auch Bewegungseinschränkung, Subluxationstellung des Daumens im Sattelgelenk.

Die Diagnose erfolgt mittels Röntgen des Daumens in 2 Ebenen (a.p. und seitlich) sowie Sattelgelenkzielaufnahme.

Die Therapie der Bennett-Fraktur muss immer operativ erfolgen, da durch den Zug des M. abduktor pollicis longus die Dislokation in der Regel bestehen bleibt. Ziel der Behandlung ist die Wiederherstellung der Gelenkkongruenz und der vollständigen Beweglichkeit.

Initial ist die Reposition des dislozierten Fragments durch Traktion und Abduktion indiziert; Anschließend erfolgt die Fixierung des Metacarpale I am Metacarpale II durch Kirschnerdraht.

Die zu erwartende Komplikationen bei der Bannett-Fraktur ist insbesondere die posttraumatische Sattelgelenkarthrose. Des Weiteren können Pseudarthrose, Gelenkkontraktion, Verkürzung oder Rotationsfehler des Daumens auftreten.

Bei der Rolando-Fraktur handelt es sich um eine intraartikuläre basisnahe Y- oder T-förmige 3-Fragment-Fraktur des Os metacarpale I mit Subluxation im Daumensattelgelenk.

Der Mechanismus der Rolando-Fraktur ist (ähnlich der Bennett-Fraktur) zumeist eine axiale direkte oder indirekte Gewalteinwirkung auf den adduzierten Daumen, z. B. bei Sturz auf die Hand. Durch den Zug des Musculus abductor pollicis longus wird der distale Teil des Os metacarpale I nach proximal luxiert.

Die Rolando-Fraktur ist gleichzeitig eine Mittelhandfraktur und eine Gelenkfraktur. Sie ist am Daumensattelgelenk, dem Gelenk zwischen Os metacarpale I und Os trapezium, lokalisiert. Die Patienten leiden unter Druckschmerzhaftigkeit und Schmerzen bei Bewegung des Daumens. Sichtbar ist eine Schwellung und eine meistens gut tastbare Deformierung des Daumensattelsgelenks.

Die initiale bildgebende Diagnostik der Rolando- Fraktur erfolgt durch die Röntgenaufnahme des Daumens in 2 Ebenen. Hierbei zeigt sich, dass das Fragment durch den Muskelzug des Musculus abductor pollicis longus meist nach radial und palmar disloziert ist. Die Rolando- Fraktur stellt eine obligate OP-Indikation dar.

Die operative Therapie erfolgt durch das Einbringen einer kleinen Zugschraube, eine Miniplatte oder eines Kirschnerdrahtes.

Unter den Komplikationen zählen Rotationsfehler, Bildung einer Pseudarthrose mit Kontraktur dieses Gelenks oder in der Nähe liegender Gelenke. Verkürzung des Daumens und der Achsenknick


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